Stand November 2024: Der Rhein ist eine wichtige Wasserquelle in trockenen Sommern. Neun Staaten und Regionen im grenzüberschreitenden Einzugsgebiet des Rheins arbeiten eng zusammen, die vielfältigen Nutzungs- und Schutzinteressen im Rheingebiet zu harmonisieren. Die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und die Niederlande arbeiten mit Österreich, Liechtenstein, Belgien und Italien zusammen. Änderungen des Rheinabflusses haben potenziell große Auswirkungen auf alle wasserabhängigen Sektoren. Mehrere Studien (Stahl et al. (2022), Buitink et al. (2023), Nilson (2024)) weisen darauf hin, dass der Klimawandel zu einer Verschiebung der Niederschlags- und Temperaturmuster führen wird. Damit verbundene Dürren, Überschwemmungen und hohe Wassertemperaturen können sich negativ auf das Ökosystem des Rheins und seiner Nebenflüsse sowie auf die Wassernutzung auswirken. Allerdings wurden die möglichen Auswirkungen einer veränderten Wassernachfrage im Rheineinzugsgebiet nicht berücksichtigt, obwohl dies erhebliche Auswirkungen auf die Rheinabflüsse haben könnte, wie die Studie von Ruijgh et al. (2019) (zum Herunterladen unten auf dieser Seite) im Auftrag der Internationalen Kommission für die Hydrologie des Rheingebiets (KHR) im Rahmen der Arbeiten von Sozioökonomische Szenarien (SES) zeigt.
Die SES projekt der KHR zielen darauf ab, wissenschaftlich fundierte Informationen über Wasserverfügbarkeit, Wassernutzung und -verbrauch, Wasserzuteilung und Wasserknappheit für das Rheineinzugsgebiet im grenzüberschreitenden Kontext auf der Grundlage plausibler Zukunftsszenarien bereitzustellen. Darüber hinaus sollen diese Arbeiten das Bewusstsein der Beteiligten und der Öffentlichkeit für künftige Wasserknappheit unter plausiblen Zukunftsszenarien schärfen. Die Ergebnisse fließen auch in die Aktualisierung des Klimaanpassungsplans für das Rheineinzugsgebiet ein und helfen den Ländern, die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Probleme zu beschließen und sich gemeinsam auf grenzüberschreitender Ebene besser auf künftige Herausforderungen der Wasserknappheit in Trockenzeiten vorzubereiten.
Für die Phase 2023-2025 der KHR SES projekt hat ein Projektteam von Deltares gemeinsame sozioökonomische Szenarien für ein besseres Verständnis des Dürrerisikos und der Wasserzuteilung mitentwickelt: Rhein Nachhaltige Gemeinschaft, Rhein Mittelweg und Rhein Wirtschaftswachstum. Die drei Szenarien werden qualitativ und quantitativ beschrieben, mit regionalen Klimawandelszenarien kombiniert und mit dem neuartigen Modellierungswerkzeug Wflow-RIBASIM modelliert zur Durchführung einer umfassenden Bewertung der Wasserbilanz und des Niedrigwassers für das Rheineinzugsgebiet. Die Sammlung globaler, EU-, nationaler und lokaler Datensätze sowie Informationen über sozioökonomische Szenarien und Wassernutzung in den Ländern und der EU unterstützen die Durchführung des Projekts. Weitere Informationen über das RIBASIM-Modell finden Sie in dem Dokument, das Sie am Ende dieser Seite herunterladen können
Die Aktivitäten werden unter der Aufsicht des KHR-Vorstands und der Leitung des Sekretariats durchgeführt. Während der Durchführung der Forschungsarbeiten hat das Team intensiv mit den beiden anderen Rhein-Kommissionen IKSR und ZKR zusammengearbeitet. Das von der EU finanzierte Horizon STARS4Water Projekt ermöglichte es, die Forschung zu beschleunigen und neue Datensätze und Instrumente zu nutzen. Ein Poster über die laufenden Arbeiten und vorläufigen Ergebnisse in Zusammenarbeit mit den oben genannten Organisationen kann am Ende dieser Seite heruntergeladen werden.
Es wird erwartet, dass die Ergebnisse des Projekts während der Rheinkonferenz im März 2025 vorgestellt werden. Die Ergebnisse des Projekts werden dazu beitragen, die Aktualisierung des Klimaanpassungsplans für das Rheineinzugsgebiet im Jahr 2026 wissenschaftlich zu unterbauen, damit die Länder besser auf künftige Herausforderungen der Wasserknappheit in Trockenperioden vorbereitet sind. Die Zwischenberichte der KHR SES mit den Ergebnissen werden für Mitte April 2025 erwartet und hier veröffentlicht.