Änderungen im Abflussregime des Rheins
Der kombinierte Artikel über die Projekte 'Änderungen im Abflussregime' und 'RheinBlick2050' für eine noch nicht gewählte internationale Zeitschrift wurde um Informationen aus dem Kliwas-Projekt erweitert (ebenfalls über Elbe und Donau). Der Rahmen des Artikels wurde diskutiert. Ein Konzept soll zum Ende des Jahres fertiggestellt und an die KHR-Mitglieder verschickt werden.
Die Broschüre über das Projekt wurde gedruckt, kann heruntergeladen werden und über die KHR-Website bestellt werden (siehe Veröffentlichungen).
Sediment
Die Sachlage im Projekt 'Von der Quelle bis zur Mündung - Eine Sedimentbilanz des Rheins' wurde von Frau Gudrun Hillebrand der BfG präsentiert. Das Projekt beabsichtigt die Erstellung einer Sedimentbilanz von den Alpen bis zur Nordsee. Das Projekt wird unter der Schirmherrschaft der BfG in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen durchgeführt und von einem Projektbeirat mit Mitgliedern aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden begleitet. Das Projekt endet 2014. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2015 in einem KHR Spring-Seminar präsentiert werden. Ende 2015 findet dann in Koblenz ein größeres Symposium statt.
Beitrag von Schnee- und Gletscherschmelze zu den Rheinabflüssen
In diesem Projekt wird der Abflussanteil aus den Schmelzen von Schnee und glazialem Eis für das Einzugsgebiet des Rheins bestimmt. Der Fortschritt im Projekt wurde von Prof. Seibert der Universität Zürich präsentiert. Die erste Phase des Projektes hat sich hauptsächlich auf Datensammlung konzentriert. In der vergangenen Periode hat sich die Arbeit auf dem Vergleich von Schnee-Wasser-Äquivalenten aus den Datensätzen von MeteoSwiss (RhiresD) und DWD (HYRAS) konzentriert. Darüber hinaus wurde an der Abflussmodellierung aus Gletscher- und Schneeschmelze, bzw. Regen auf Schnee gearbeitet. Für 5 Kopfeinzugsgebiete sind Niederschlag-Abfluss-Simulationen (HBV) für die Periode 1901-2006 durchgeführt. Das Projekt liegt zeitmäßig auf Schema und wird 2015 abgeschlossen. Nach Abschluss der jetzigen Phase des Projektes ist ein kleiner Workshop (40 bis 50 Teilnehmer) vorgesehen, um die Ergebnisse zu diskutieren und über eine mögliche nächste Phase zu sprechen, in der die künftige Entwicklung von Schnee- und Gletscherschmelze unter Einfluss von Klimaänderungen untersucht werden soll. Nach der zweiten Phase soll eine größere Konferenz organisiert werden.
Der Bodensee als Retentionsbecken
Dieses Thema wurde in den vergangenen Sitzungen der KHR besprochen und hat zu vielen Diskussionen in einigen Mitgliedstaaten geführt. Da die KHR der Meinung ist, dass untersucht werden sollte, welche Studien in diesem Bereich bereits stattgefunden haben, wurde dieTechnische Universität München (TUM) beauftragt, eine Literaturstudie durchzuführen. Die TUM hat in den vergangenen Monaten eine Übersicht der verschiedenen Forschungen, wissenschaftlichen Veröffentlichungen und eine Präsentation zum Thema Bodenseeregulierung erstellt. Damit liegt eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Kenntnisse vor und kann diese systematisch bewertet werden. Die Arbeiten wurden in der KHR-Sitzung in Brig von Herrn Hansinger der TUM präsentiert. Es wurden die hydrologischen Effekte von Massnahmen, das wirtschaftliche Potenzial, die Folgen für die unmittelbare Nähe des Bodensees (Gebäude, Infrastruktur, Tourismus, Ökologie), die baulichen Voraussetzungen für ein Regelungswerk (inklusive Möglichkeiten für die Gewinnung von Wasserkraft) und die sozialen und politischen Implikationen betrachtet. Der Schlussbericht folgt Ende 2014. Danach berät sich die KHR über weitere Aktivitäten.
Hydrologische Vorhersagen
In der Sitzung wurde über das EFAS Annual Meeting im vergangenen Frühjahr berichtet. Auch wurde eine Übersicht der von EFAS in den vergangenen Jahren ausgegebenen Warnungen verteilt.
Die Mitglieder haben über die Aktivitäten im Bereich Hoch- und Niedrigwasservorhersagen in den verschiedenen Mitgliedstaaten berichtet. Es gibt eine Initiative zwecks Verbesserung der Schneeschmelzmodellierung, die Verlängerung der Vorhersagezeiten, sowie die Erstellung und Präsentation von probabilistischen Vorhersagen.
Klimaänderung
Es ist die Frage gestellt worden, ob es Anlaß gibt, das RheinBlick2050-Projekt fortzusetzen auf der Grundlage der neuen Klimaszenarien. Die Meinungen sind verteilt. Vereinbart wurde, dieses Thema in der nächsten Sitzung ausführlicher zu diskutieren und etwas tiefer auf die für das Rheingebiet verfügbaren Szenarien einzugehen (ggf. mit einer Präsentation).
Sozio-ökonomische Effekte auf das Abflussregime des Rheins
Im März 2014 hat die KHR in Bregenz ein Kolloquium zu diesem Thema organisiert. Der Schlussbericht dieses Kolloquiums ist in Brig besprochen worden. Es lag ein Vorschlag von Herrn Ruijgh von Deltares vor, in dem ein möglicher projektmäßiger Ansatz dargestellt war.
Es wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass bereits viele Kenntnisse und Erfahrungen zu diesem Thema in den Mitgliedstaaten vorhanden sind und dass diese am besten mittels eines Meta-Projektes integriert werden können. Zuerst sollte untersucht werden, was die wichtigsten Einflussfaktoren im Bereich Sozio-ökonomie sind. Die Vertreter der Niederlande und der Schweiz halten es für möglich, eine solche Übersicht vor der nächsten Sitzung zu erstellen. Auf der Grundlage dieser Übersicht sollte dann über den weiteren Schritt entschieden werden.
Der KHR-Präsident wird sich bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt erkundigen, ob diese Kommission an einer (finanziellen) Beteiligung an einem Projekt interessiert ist.
Vorbereitung 50 Jahre KHR - Neuausgabe der Rheinmonographie
Im Jahre 2020 feiert die KHR ihren 50. Geburtstag. Es liegt ein Vorschlag vor, um aus diesem Anlaß eine neue Rheinmonographie zu publizieren.
Es wurde vereinbart, eine Projektgruppe zu errichten, in der ehemalige Mitarbeiter der KHR-Mitgliedinstitutionen eine wichtige Aufgabe bekommen sollten. Die Projektgruppe sollte von Prof. Siegfried Demuth (jetzt noch IHP Paris, ab Januar 2015 jedoch wieder bei der BfG) geleitet werden. Aus der Schweiz könnte sich Herr Bruno Schädler beteiligen.
In der KHR-Sitzung in Brig hat Herr Felix Hauser der Universität Bern den Hydrologischen Atlas der Schweiz (HADES) präsentiert. Die digitale Platform, womit dieser Atlas entschlossen wird, könnte auch für die Rheinmonographie verwendbar sein.
Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen
Die KHR wird die WMO bitten, einen neuen Vertreter für die Teilnahme der KHR-Sitzungen zu benennen, als Nachfolger von Herrn Dr. Wolfgang Grabs.
Der Antrag der KHR, einen Beobachterstatus in der IKSR zu erhalten, wurde bewilligt.
Im Mai 2014 hat die KHR zusammen mit der Mekong River Commission (MRC) ein Symposium zum Thema ‘Klimaänderungen und ihre Einflüsse auf Wasser und damit zusammenhängende Sektoren’ organisiert. Der Schlussbericht dieses Symposiums ist verfügbar. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit ist zum großen Teil von internen Entwicklungen in der MRC abhängig.
Die KHR hat bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt einen Antrag auf Beobachterstatus gestellt. Dieser Antrag wurde von den Delegationen genehmigt, muss aber noch Ende 2014 von der Plenarversammlung bestätigt werden.
Die nächste (75.) Sitzung der KHR findet vom 26. bis 27. März 2015, zusammen mit dem Sediment-Spring-Seminar, in Lyon, Frankreich statt.
Die übernächste Sitzung wird am 16. und 17. September 2015 in den Niederlanden stattfinden.